Montag, 10. November 2008

zicos hockey-anekdoten: "der furz in der überschrift"


es war an einem geschmeidigen, schrägen eishockeytag, zu einer zeit, als helmut bauer auf der zugspitze den spielplan noch ins gestein meißelte, spielerstutzen noch am webstuhl gefertigt wurden und …

eishockeyjournalismus schon genauso brach lag wie er es heute tut. die zeiten des sportkuriers waren vorbei, in straubing kopierte und klammerte man dörflich an einem nationalen printprojekt namens eishockeynews und die fortschreitende fußballisierung der welt hatte keine probleme unseren sport zielsicher auf die stille treppe der öffentlichen wahrnehmung zu drängen. einzig die erfindung des internets schien damals, in den 90ern, als müder hoffnungsschimmer am horizont der informations-diaspora. zu dieser zeit also hatte sich in freiburg eine jungschar angehender akademiker gefunden, die zum einen allesamt mit dem eishockeyvirus infiziert waren und zum anderen halbwegs geradeaus schreiben konnten: die freiburger partypresse. der gründung des ehclive-magazins folgte die homepage ehconline und sobald die plattformen geschaffen waren, hagelte es neben engagiertem hockeyinfotainments satire, spott und gute-laune-texte bis dass die tinte bzw. die pixel qualmten.
später einmal sollte die mittlerweile gewachsene eishockeynews das ehclive als „faz unter den stadionmagazinen“ titulieren, ende der 90er aber, war man zumindest teilweise nicht besonders gut auf freiburgs schreiberlinge zu sprechen: uwe heer war damals beim heilbronner ec pressesprecher und hausschreiberling in einem. der heutige chefredakteur der „heilbronner stimme“ schrieb und tippte, was die finger hergaben und da für eishockeynews-mitarbeiter hartz 4 schon einer königlichen entlohnung gleichgekommen wäre und in freiburg aus dem grunde niemand so recht diesen job machen wollte, schrieb heer nicht nur über seine falken, sondern auch über die wölfe des ehc freiburg. aber wie?

gut, genau das fragte sich die freiburger partypresse auch und begann zu recherchieren. „nein, ein heer, hat sich nie bei uns gemeldet“, hieß es von ehc-seite und es begann auffällig zu werden, wie sehr sich die ehc-berichte in den eishockeynews mit den offiziellen verlautbarungen auf der neu geschaffenen homepage des ehc deckten. eine probe musste her und so heckte man einen teuflischen plan aus, dessen ergebnis bei heers bewerbungsgespräch auf den chefredaktuers-posten sicherlich nicht zur sprache gekommen sein dürfte: auf ehc-online wurde eine pressemeldung veröffentlicht, wonach der ehc einer verpflichtung des talentierten, kanadischen minorleague-stürmers burp mcfart zumindest nicht abgeneigt gegenüber zu stehen schien. punkt. und schwupps titelte die eishockeynews: „burp mcfart nach freiburg?“ fragezeichen. gezeichnet uwe heer.

die freiburger partypresse war außer sich. burp mcfart, übersetzt „rülps mcfurz“, der eigens kreierte phantasiespieler, hatte tatsächlich den weg in die Überschrift gefunden und noch heute schmunzeln protagonisten von damals, wenn sie am eingerahmten artikel aus der alten schönen zeit vorbeilaufen und wissen:

eishockey muss spaß machen!


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